Kind(er)Leben in der Steiermark
Kind(er)leben in der Steiermark
AM 15. OKTOBER 2001 STELLTE LH WALTRAUD KLASNIC DIE INIATIVE KIND(ER)LEBEN IN DER REGIERUNGSSITZUNG VOR, WORAUF DIE STEIRISCHE LANDESREGIERUNG EINSTIMMIG BESCHLOSS, VERBESSERTE RAHMENBEDINGUNGEN FUR EINE KINDER UND FAMILIENFREUNDLICHE STEIERMARK ZU SCHAFFEN.
Frau Landeshauptmann Klasnic, worum geht es bei dieser Initiative KIND(ER)LEBEN?
LH Kasnic: KIND(ER)LEBEN ist eine Initiative für eine generationenfreundliche Steiermark. Die Steiermark soll eine gute Heimat für alle sein - für Kinder, Jugendliche Erwachsene, Senioren, Familien... KIND(ER)LEBEN schafft die nötigen Voraussetzungen dafür. Neben materiellen und finanziellen Maßnahmen ist unser Ziel eine konkrete Bewusstseinsbildung, Informations- und Aufklärungsarbeit, wobei die vielschichtigen Möglichkeiten in allen Bereichen, von Wohnen über Infrastruktur, Umwelt, Arbeitszeit, soziale Absicherung, Freizeit, Kultur und Sport eingebunden werden sollen.
Wollen Sie damit dem drastischen Geburtenrückgang in der Steiermark entgegensteuern?
LH Klasnic: Die Steiermark hat als einziges Bundesland eine Bevölkerungsprognose bis zum Jahr 2050 in Auftrag gegeben. Diese zeigt deutlich, dass wir bis zum Jahr 2050 mit einem Bevölkerungsrückgang von 200.000 Menschen zu rechnen haben, wenn die derzeitige Entwicklung so fortgesetzt wird. Dazu wird es eine gänzlich umgedrehte Altersstruktur geben mit 39 Prozent Senioren (=über 60 Jahre) und nur mehr 12 Prozent Kinder (= bis 15 Jahre). Der überwiegend entscheidende Faktor ist die Geburtenbilanz (statistische Kinderzahl je SteirerIn ist innerhalb der letzten 30 Jahre von 3,05 auf 1,25 zurückgegangen!) Diese Daten zeigen, wohin der Trend geht, wenn wir nicht Strategien entwickeln und Initiativen auf breiter Basis setzen.
Welches sind die ersten Maßnahmen, die bereits gesetzt wurden?
LH Klasnic: Start der Initiative KIND(ER)LEBEN ist am 24. Jänner 2002 mit einem Referat des bekannten Bevölkerungs Wissenschaftlers Univ. Prof Dr. Rainer MÜNZ unter dem Titel "Keine Kinder - Keine Zukunft - Überlegungen zur demographischen und gesellschaftlichen Entwicklung in der Steiermark". Weiters wird noch heuer eine Studie seitens der Statistikabteilung des Landes fertig gestellt zum Thema "Kind sein in der Steiermark". Basierend auf diesen Daten werden wir weitere Maßnahmen setzen. Zwei weitere wichtige Eckpfeiler der Initiative sind eine Verträglichkeitsprüfung bei neuen Gesetzen und Richtlinien unter dem Aspekt "kinder- und familiengerecht" sowie ein kinder- und familienfreundliches Gemeinde-Audit. Durch dieses Audit soll ein Instrument geschaffen werden, um kommunale Familienpolitik zur Sicherung und Ausgestaltung eines kinder- und familienfreundlichen Lebensraumes anzuregen. Wie ich aber eingangs erwähnt habe geht es aber auch um die soziale Absicherung der steirischen Familien. Darum gibt es ab 1.1.2002 für all jene Mütter, die aus Stichtagsgründen keinen Anspruch auf das Kinderbetreuungsgeld des Bundes haben, ein Kinderbetreuungsgeld des Landes und für sozial schwächere Familien einen Kinderzuschuss für 12 Monate in der Höhe von 145,35 Euro monatlich. Die Steiermark ist somit das familienfreundlichste Bundesland Österreichs. Kein anderes Bundesland hat ein derartiges Fördermodell! Ihnen geht es um mehr, als den finanziell abgesicherten Start ins Leben.
Für welche weiteren Schwerpunkte zugunsten von Kindern und Jugendlichen setzen Sie sich ein?
LH Klasnic: KIND(ER)LEBEN ist ein Gesamtpaket. Einzelmaßnahmen wie eine qualitativ hochwertige und den Bedürfnissen der Familien angepasste Kinderbetreuung gehören hier ebenso dazu wie Initiativen zum Schutz unseer Jugendlichen. Das von LR Schützenhöfer initiierte Nachtbussystem, damit Jugendliche sicher nach Hause kommen sowie Schutz und Aufklärungsarbeit in der gesamten Drogenproblematik. Auch eine gute Ausbildungsschiene und Qualifikationsmaßnahmen sind Basis für eine gute Zukunft. Das Aufgabengebiet ist groß und es gilt vieles umzusetzen.
Weitere Infos gibt es auch auf der Homepage