Borkenkäfersituation 2006

Bohrmehlansammlung am Stammfuß
Bohrmehlansammlung am Stammfuß
Abgestorbene Fichte mit abfallender Rinde
Abgestorbene Fichte mit abfallender Rinde
Borkenkäferbefall in den Bezirken
Borkenkäferbefall in den Bezirken

 Fichtenborkenkäfer

Durch häufige Hitze- und Trockenperioden in den letzten Jahren, verstärkt durch die Windwurfereignisse in der Obersteiermark vom November 2002, bzw. im Raum Voitsberg, Graz-Umgebung und Leibnitz vom Sommer 2004 stieg der Borkenkäferschadholzanfall wieder an und erreichte im Jahr 2005 den bisherigen Höchststand von ca. 570.000 fm. Borkenkäfer vermehren sich in windgeworfenen Bäumen oder Wipfelstücken, die nicht rechtzeitig abtransportiert werden konnten, ausserordentlich stark. Trotz überwiegend vorbildlicher Anstrengungen der Waldbesitzer, konnten in schwer zugänglichen Gebieten der Alpen und bei einzelnen Windwürfen nicht alle geschädigten Bäume rechtzeitig aufgearbeitet werden. Neben den bisherigen Hauptschadgebieten in der südlichen und östlichen Steiermark (künstliche Fichtenverbreitung) kamen daher nun Borkenkäferschadflächen insbesondere in den Bezirken Liezen und Leoben dazu.

Der kalte und schneereiche Winter 2005/2006 hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf die überwinterten Borkenkäfer. Seit 18. 4. schwärmen die Borkenkäfer und seit Anfang Juli fliegt die zweite Käfergeneration.

Befallen werden bevorzugt geschwächte Bäume, wo sich die Männchen einbohren und Lockstoffe an Artgenossen aussenden. Damit wird anderen Borkenkäfern signalisiert, wo sich befallsfähige Bäume befinden. Danach werden unter der Rinde Brutgänge angelegt. Das dabei anfallende Bohrmehl wird aus dem Einbohrloch ausgeworfen.

Dieses ausgeworfene Bohrmehl sammelt sich bei trockener Witterung am Stammfuß, in Rindenritzen und in Spinnennetzen und ist leicht zu erkennen. Darauf ist bei Kontrollen besonders zu achten, um Befall möglichst frühzeitig festzustellen. Dabei sind besonders jene Flächen zu kontrollieren, wo Borkenkäferbefall innerhalb der letzten 2 Jahre aufgetreten ist. Später fällt die Rinde ab und die Fichtenkronen verfärben sich rot. Befallene Bäume sind umgehend zu fällen und aus dem Wald zu entfernen, damit die weitere Käfervermehrung bzw. der Ausflug verhindert wird. Zur Sicherheit sollen auch gleich die angrenzenden Fichtenbäume mit entfernt werden, da auch diese Bäume oftmals schon vom Borkenkäfer befallen sind.
Monitoringergebnisse zur Flugüberwachung für Prognosen können auf den  Internetseiten des Bundesamts und Forschungszentrums für Wald abgerufen werden. 

Kiefernborkenkäfer

Einige Kiefernborkenkäfer (Waldgärtner) können bei entsprechenden Temperaturen schon im Spätwinter schwärmen. Der Waldgärtner schwärmte heuer Ende März/April. Bei Kiefer ist die Befallserkennung schwieriger, weil meist einzelne Bäume im Bestand verteilt betroffen sind und dadurch keine Befallsherde entstehen. Auch bei der Kiefer sind vom Waldgärtner besiedelte Bäume zu fällen und sofort abzutransportieren, damit eine weitere Vermehrung verhindert wird.

Die  Mitarbeiter der Forstfachreferate in den Bezirkshauptmannschaften helfen ihnen gerne bei der Bewältigung ihrer Borkenkäferprobleme. Im natürlichen Fichtenverbreitungsgebiet können dafür Förderungsmittel in Anspruch genommen werden!