209 Das Sonett von den Anfängen bis heute
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Seit 38 Jahren stellen die Referenten der Vortragsreihe "Literatur im Schloss" dem interessierten Lesepublikum aktuelle Neuerscheinungen oder zu Unrecht in den Hintergrund gerückte Werke vergangener Epochen vor. Anhand ausgesuchter Texte werden literarische Persönlichkeiten mit der Absicht präsentiert, Anregungen zu vermitteln, die Neugier zu wecken und die Lust am Lesen zu fördern.
"Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen Ursprungs"
Sonette find ich sowas von beschissen,
so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
daß wer Sonette schreibt. Daß wer den Mut
hat, heute noch so´n dumpfen Scheiß zu bauen;
allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
Ich hab da eine Sperre. Und die Wut
darüber, daß so´n abgefackter Kacker
mich mittels seiner Wichserein blockiert,
schafft in mir Aggression auf den Macker.
Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es nicht. Und wills echt nicht wissen:
Ich find Sonette unheimlich beschissen.
(Robert Gernhardt)
Referent: Prof. Mag. Karl Heinz Bartos, ehem. Professor an der HIB Liebenau